Günther Feustle kam 1989 zur Caritas Konstanz und übernahm die Aufgabe, die "Rehawerkstatt St. Radolt" für Menschen mit psychischen Erkrankungen in Radolfzell aufzubauen. Der gelernte Radio- und Fernsehtechniker studierte über den zweiten Bildungsweg Psychologie an der Universität Konstanz. Im Auf- und Ausbau der Rehawerkstatt sah Feustle eine organisatorisch, technisch und menschlich fordernde Aufgabe. Dafür holte er sich Anregungen aus anderen Einrichtungen und Werkstätten - und ging zugleich ganz eigene Wege. Sein Leitgedanke war: So viel Normalität wie möglich! So war die Caritaswerkstatt eine der ersten in Deutschland, die konsequent von Mitarbeitern und nicht von
Behinderten sprach. Sie suchte stets den Kontakt nach außen, zum Beispiel mit einer Garten- und Landschaftspflegegruppe. Und mit der Umfirmierung zum "Seewerk" hat sich die Einrichtung erfolgreich vom Image der Rehawerkstatt gelöst. "Es freut mich, dass die Caritas diese Entwicklung mitgetragen hat und wünsche dem Verband und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Seewerk alles Gute", sagte Feustle bei seiner Verabschiedung am 24. März im Konradihaus. Caritas-Vorstand Andreas Hoffmann dankte Günther Feustle: "Er hat eine großartige Arbeit für die ihm anvertrauten Menschen und den ganzen Caritasverband in Konstanz und Radolfzell geleistet. Er geht in den Ruhestand -aber der Geist seiner Arbeit bleibt erhalten".
Synergien nutzen und Kompetenzen bündeln
Jetzt fusionieren das "Seewerk" in Radolfzell und dessen Zweigstelle in Konstanz und die Werkstatt für behinderte Menschen "Maximilian Kolbe". Der Werkstättenverbund bündelt die Kompetenzen beider Einrichtungen und schöpft dadurch Synergien in Verwaltung, Organisation und Marketing aus. Die Werkstätten arbeiten dabei so eng wie möglich zusammen und bleiben zugleich so eigenständig wie nötig.
Der neue Verbund wird ab 1. April 2014 von einer Doppelspitze geleitet. Antje Siegert übernimmt die pädagogische Leitung. Die Sozialpädagogin ist seit langem beim Caritasverband Konstanz und im Seewerk tätig. Siegert sagt zu ihrer neuen Aufgaben: "Ich trage Sorge für die Kontinuität und bringe meine ganze pädagogische Erfahrung ein". Ihr steht Frank Philippin als Betriebsleiter zur Seite. Nach seinem Pädagogikstudium war er als Fachlehrer für Technik und Kunst in der Grund- und Werkrealschule Schramberg tätig. Davor war der gelernte Techniker als Prokurist, Vertriebsmanager und Marketingleiter in verschiedenen Unternehmen tätig. "Ich freue mich, bei der Caritas meine technischen und sozialen Kompetenzen einzubringen", so Philippin.
Mathias Ehret, Vorstand des Caritasverbandes Konstanz, sagt: "Wir freuen uns, mit Antje Siegert und Frank Philippin ein starkes Tandem zu haben, dass mit Pädagogik, Betriebswirtschaft und Ideenreichtum den Werkstattverbund weiterentwickeln wird."
Bildunterschrift: Stabwechsel bei den Caritas-Werkstätten: Andreas Hoffmann, Günther Feustle, Antje Siegert, Frank Philippin und Matthias Ehret (v.l.n.r.)