Jochen Trautner war zuletzt als Fachbereichsleiter der Sozialen Dienste tätig und damit bei der Caritas für die Hilfsangebote für Menschen mit wirtschaftlichen, existenziellen, psychosozialen oder gesundheitlichen Problemen verantwortlich.
1984 zog es den gelernten Kaufmann und studierten Sozialarbeiter aus dem Ruhrgebiet an den Bodensee. Sein erstes großes Projekt waren Mutter-Kind-Kuren, bei denen immer eine Gruppe aus Konstanz gemeinsam in Kur ging. "Die Idee dahinter: Die Frauen lernen sich kennen und unterstützen einander später auch im Alltag." Prägend war auch das "Haus der Beratung" am Stephansplatz: Mit rund zehn Mitarbeitenden baute Trautner hier die Beratung aus einer Hand mitten in der Stadt auf.
Fast vier Jahrzehnte später ist Jochen Trautner das Gesicht der Schuldnerberatung, deren Erfolg für sich spricht: 260 Beratungen fanden alleine im letzten Jahr statt. Laut der regelmäßigen Befragung, die Trautner und sein Team durchführen, empfehlen 90 % der Klient*innen die Schuldnerberatung weiter. Caritasvorstand Andreas Hoffmann berichtet von den positiven Entwicklungen: "Jochen Trautner hat die Schuldnerberatung bei der Caritas und in der Region professionalisiert. Er organisierte die Vernetzung der Beratungsstellen im Landkreis. Durch die Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Kirchenbezirk Konstanz und der Caritas Singen-Hegau konnten wir vielen Menschen helfen."
Matthias Ehret äußert sich anlässlich Trautners Abschied: "Zeit seines Berufslebens hat sich Jochen Trautner mit den Schattenseiten des Lebens, den `Multiproblemlagen´ wie er sie nennt, auseinander gesetzt." Dem Ruhestand sieht Trautner nun mit Freude entgegen - begleitet von ein klein wenig Wehmut, nicht mehr an allen Schrauben mit drehen und die Caritas-Arbeit mitgestalten zu können. In Zukunft möchte er sich trotzdem weiter engagieren und zum Beispiel als Referent sein umfassendes Wissen zum Insolvenzrecht an junge Kolleg*innen weitergeben.
Trotz der Schicksale, die ihm beruflich begegnet sind, hat er sich seine positive Grundhaltung bewahrt. Das liegt nicht zuletzt an den greifbaren Erfolgen des Sozialen Dienstes und den vielen positiven Rückmeldungen: "Du siehst: Den Leuten geht es wieder richtig gut." Zuletzt leitete Trautner ein Team von 19 Mitarbeiter*innen. Wichtig war ihm dabei immer, den Kolleg*innen eine gesunde Arbeitsweise vorzuleben: "Man muss mit vollem Engagement dabei sein, aber auch mal abschalten, die Tür zumachen und die Probleme an der Bürogarderobe hängen lassen." Trautner ist guter Dinge, dass diese Haltung im Team weitergetragen wird: "Der Mensch steht für uns im Mittelpunkt. Wenn du das intern nicht vorlebst, kannst du es auch nach außen nicht glaubwürdig vertreten."
Nach fast 40 Jahren freut sich Trautner nun aufs Fotografieren, Reisen - und darauf, hier und da ein wenig mitzumischen und sich für die Anliegen derer stark zu machen, die am Rande unserer Gesellschaft stehen.
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