Gleich zwei Preise gingen an Projekte der Caritas Konstanz. Die Ehrenamtsgruppe "wir-na-und" wurde in der Kategorie "Freizeit" ausgezeichnet. In der Kategorie "Arbeit, Qualifizierung, Schule" wurde das Konstanzer Architekturbüro Spaett in Zusammenarbeit mit dem Caritasverband Konstanz ausgezeichnet.
In der selbstorganisierten Gruppe treffen sich seit dem Jahr 2011 Ehrenamtliche mit und ohne Behinderung mit dem Ziel, ein ungezwungenes Miteinander zu fördern. "Jeder kann seine Ideen einbringen, sich mit anderen austauschen und seine Kreativität ausleben", beschreibt Caritas-Mitarbeiterin Helga Noe die Besonderheit der Gruppe, die am 18. Dezember 2017 gemeinsam die Auszeichnung im Landratsamt entgegennahm.
Inklusion ist auch in kleinen Betrieben möglich
2016 kam Andreas Spaett mit der Idee auf die Caritas zu, einen Arbeitsplatz für eine Person mit Behinderung zu schaffen. Die Aufgabe: ein Frühstücksservice für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Architekturbüros. Der Fachdienst Betriebliche Inklusion der Caritas half bei der Personalsuche, Hospitation und Einarbeitung: S. Mucha brachte für die Aufgabe das nötige Selbstbewusstsein, Gründlichkeit und Kontaktfreude mit. "Die ersten Monate waren für Frau Mucha. und uns schon eine Herausforderung", berichtet Andreas Spaett: "Gut, dass uns die Jobcoaches Ute Jakob und Margareta Hauenstein so intensiv begleitet haben". Mittlerweile übernimmt Frau Mucha neben dem Frühstück weitere kleine Aufgaben wie Besorgungen und Putzdienste. "Wir wollten einfach zeigen: Inklusion ist auch in kleinen Betrieben möglich, wenn alle wollen. Dass wir dafür jetzt den Inklusionspreis erhalten haben, ist eine Auszeichnung und Ermutigung für das ganze Team", betont Andreas Spaett. Das Preisgeld von 1.000 will er in einen inklusiven Teambuilding-Event investieren.
Der Fachdienst Betriebliche Inklusion der Caritas begleitet Menschen mit Teilhabehemmnissen auf ihrem Weg in den ersten Arbeitsmarkt. Ute Jakob, Leiterin des Caritas-Fachdienstes, ist sich sicher: "Wenn Betrieb und Mitarbeiter gut zusammen passen, rechnet sich Inklusion." Die Jobcoaches suchen nach geeigneten Betrieben, begleiten die Menschen mit Teilhabehemmnissen, entlasten die Firmen bei der Einarbeitung und helfen längerfristig bei schwierigen Situationen im Arbeitsalltag. "Wir setzen auf stabile Beschäftigungsverhältnisse", betont Jakobs Kollegin Margareta Hauenstein. Nach zwei Jahren ziehen Jakob und Hauenstein darum eine positive Zwischenbilanz des von Aktion Mensch geförderten Projekts.
Alle Infos unter www.caritas-konstanz.de/fbi