Die beiden Jobcoaches brauchen oft einen langen Atem, um passende Stellen zu finden und potenzielle Arbeitgeber zu überzeugen. Dass sich der Aufwand lohnt, zeigen Fallbeispiele wie das einer jungen Frau, die trotz ihrer Behinderung eine Festanstellung in einer Kita gefunden hat.
Ute Jakob, Leiterin des Caritas-Fachdienstes, ist sich sicher: "Wenn Betrieb und Mitarbeiter gut zusammen passen, rechnet sich Inklusion." Die Jobcoaches suchen nach geeigneten Betrieben, begleiten die Menschen mit Teilhabehemmnissen, entlasten die Firmen bei der Einarbeitung und helfen längerfristig bei schwierigen Situationen im Arbeitsalltag. "Denn wir setzen auf stabile Beschäftigungsverhältnisse", betont Jakobs Kollegin Margareta Hauenstein. Nach zwei Jahren ziehen Jakob und Hauenstein eine positive Bilanz des von Aktion Mensch geförderten Projekts.
Ein Beispiel: Die junge Valli S. ist gehörlos, spricht aufgrund ihres Migrationshintergrunds kaum Deutsch, muss sich als alleinerziehende Mutter um ihren dreijährigen Sohn kümmern - und hat einen klaren Berufswunsch: Hauswirtschaft. Das Jobcenter Konstanz bittet den Fachdienst der Caritas, den Fall zu übernehmen. Margareta Hauenstein führt intensive Gespräche mit Valli S. und es gelingt ihr, für Valli S. ein Praktikum in einer städtischen Kita in Singen zu organisieren: Hauenstein begleitet Valli S. beim Bewerbungsgespräch und während der Einarbeitung. "Wir haben manchmal Hände und Füße gebraucht und wichtige Dinge auf einem Block notiert", berichtet die Anleiterin der Kita.
Doch trotz aller Hürden überzeugt Valli S. durch ihre Leistung und ihren Einsatz: Sie arbeitet schnell, sauber und aufmerksam und hat einen guten Draht zu den Kindern. Im September hat die Kita dann hat eine Hauswirtschaftsstelle zu besetzen und lädt Valli S. zum Vorstellungsgespräch mit einem Gebärdendolmetscher. Die anfänglichen Bedenken der Kitaleiterin lassen sich ausräumen: Valli S. kann für sechs Monate vom Caritas-Jobcoach Margareta Hauenstein unterstützt werden. Sie begleitet Valli S. im Arbeitsalltag, erstellt leicht verständliche Arbeitspläne und Bildseiten zum Deuten in Situationen. Ein Gebärdendolmetscher gibt dem Kita-Team zudem Tipps im Umgang mit Gehörlosen. Die Kita bekommt für die Eingliederungsphase einen Lohnzuschuss vom Jobcenter.
"Eine Geschichte wie im Bilderbuch", findet Ute Jakob von Fachdienst Betriebliche Inklusion und ergänzt: "Aber eben kein Märchen, sondern harte Arbeit und viel Offenheit von allen Seiten". Der Fachdienst Betriebliche Inklusion ist erreichbar unter: Tel.: 07732 / 938059-23, u.jakob@caritas-kn.de.
Kontakt Pressestelle
Caritasverband Konstanz e.V.
c/o Die Regionauten
Harald Kühl
Tel.: 07531 369 8943
presse@caritas-kn.de
www.caritas-konstanz.de