Im Schatten des russischen Angriffskrieg auf die Ukraine schwelen andere Krisenherde im Kaukasus weiter - nahezu unbemerkt von der deutschen Öffentlichkeit. Im kleinen Armenien mit weniger als drei Millionen Einwohnern flammen die kriegerischen Auseinandersetzungen mit Aserbaidschan immer wieder auf. In Georgien sind die Folgen des Kriegs einerseits durch ukrainische Geflüchtete und andererseits durch die massive Migration junger Russen spürbar. "Sowohl die Bekämpfung akuter Not als auch langfristige Programme zur Stärkung der Zivilgesellschaft und Demokratie sind enorm wichtig - für Armenien und Georgien und für die gesamte Region", sagt Linda Tenbohlen, Teamleiterin Kommunikation bei Caritas international. Bei Ortsbesuchen und in Gesprächen mit Caritasmitarbeitenden, Ehrenamtlichen und Menschen in Not wurde die Wirksamkeit der Caritasarbeit deutlich.
Vier Beispiele: Die Caritas Armenien installiert Solarthermieanlagen auf vielen Dächern der vom Erdbeben 1988 bis heute schwer erschütterten Region um Gjumri. Für arme Familien bedeutet das: Heizkosten runter, Hygiene und Lebensstandard rauf. In fünf Little Prince Centern bekommen Kinder aus schwierigsten Verhältnissen eine warme Mahlzeit, Hausaufgabenhilfe und sozialpädagogische Betreuung. In Georgiens Hauptstadt Tbilissi hat die Caritas in einem Modellprojekt eine ambulante Pflege aufgebaut, um Senioren in Armut zu versorgen. Mit einer mobilen Schule bringen erfahrene Pädagoginnen ein wenig Bildung in die ärmsten Außenbezirke der Millionenstadt. Die nötige Anschubfinanzierung für solche Programme durch Caritas international ist nur durch Spenden möglich (Spendenkonto IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02, Spendenzwecke "Armenien" oder "Georgien").
Für die Caritas Konstanz konnte Harald Kühl an der Reise teilnehmen. Ihm scheint vor allem die Zusammenarbeit im internationalen Caritas-Netzwerk wesentlich für den langfristigen Erfolg der Projekte. Darum will er von den Eindrücken aus Armenien und Georgien berichten und den kollegialen Austausch anregen: Beispielsweise zu Inklusion an Schulen und am Arbeitsplatz könne die Caritas Konstanz wertvolle Erfahrungen weitergeben und einen kleinen Beitrag dazu leisten, die Krisenherde im Kaukasus einzudämmen.
Bildunterschrift: Die Stärke der Caritas ist ihre Internationalität: Öffentlichkeitsreferentinnen deutscher Caritasverbände trafen das Leitungsteam der Caritas Armenien (Foto: Caritas Armenien)
Caritas international ist in über 160 Ländern weltweit tätig. Das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes unterstützt nach Naturkatastrophen und in Krisengebieten jene Menschen, die besonders schutzbedürftig sind: Kinder und Jugendliche, Alte, Kranke und Menschen mit Behinderungen. Dabei stehen der nachhaltige Wiederaufbau und die Stärkung der Zivilgesellschaft im Fokus. Dazu arbeitet Caritas international eng mit Caritas-Organisationen vor Ort zusammen. Infos und Spendenkonto: caritas-international.de
Caritas Armenien konnte seit der Gründung 1995 vielen Tausenden Menschen konkret und wirksam helfen - zum Beispiel durch psychologische Beratung, Aufbauhilfen und eigene Einrichtungen für Geflüchtete, Kinder und Jugendliche. Hauptsitz ist Gjumri, wo bis heute die Nachwirkungen des verheerenden Erdbebens von 1988 sichtbar sind. Caritas Armenien beschäftigt rund 230 Mitarbeitende und mehr als 80 Freiwillige. caritas.am
Caritas Georgien ist seit 1994 aktiv in den Bereichen humanitäre Nothilfe, Soziales, Gesundheit und Entwicklung. Die gemeinnützige Stiftung hat u.a. in einem Modellprojekt die häusliche Pflege in Tbilissi aufgebaut, begleitet obdachlose Kinder und Erwachsene unterhält eine Suppenküche, beschäftigt in einem Café Menschen mit Behinderung und versteht sich als gewichtige sozialpolitische Interessenvertretung im Land. caritas.ge
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