Eckpunkte zum Selbstverständnis der Sozialkaufhäuser
Soziale Dimension
Sozialkaufhäuser der BAG IDA ermöglichen langzeitarbeitslosen und am Arbeitsmarkt benach-teiligten Menschen unter marktnahen Bedingungen durch eine sinnvolle Tätigkeit und soziale Kontakte Teilhabe am Arbeitsmarkt und an der Gesellschaft. Durch professionelle Unterstüt-zung, Begleitung und Qualifizierung ermöglichen sie einen strukturierten (Arbeits-)Alltag, die Entwicklung persönlicher Perspektiven und stärken die soziale Inklusion.
Durch die Einbindung von freiwillig Engagierten und ehrenamtlich Tätigen ermöglichen Sozial-kaufhäuser der BAG IDA die Begegnung von Menschen aus unterschiedlichen Lebensumstän-den und Milieus und können Orte der Solidaritätsstiftung sein.
Ökologische Dimension
Die Sozialkaufhäuser der BAG IDA geben "guten Sachen" eine zweite Chance. Dinge, die noch gebrauchs- und verkaufsfähig sind, werden nicht vernichtet, sondern gelangen als Sachspende in einen neuen Lebenszyklus und verbleiben länger im Kreislauf der Warenwirtschaft. Das ent-lastet die Umwelt und ist ein Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung durch Wieder- und Weiter-verwendung. Ergänzend können Möglichkeiten der Wiederaufbereitung zur Qualitätssteigerung der Sachspenden und zur Qualifizierung der am Arbeitsmarkt benachteiligten Menschen ge-nutzt werden.
Die Sozialkaufhäuser der BAG IDA achten bei der Entsorgung von Gütern, bei der Wiederauf-bereitung und beim Wiederverkauf von Waren auf ökologische Kriterien wie z.B. Wasser-verbrauch, Umweltbelastung und Energieeffizienz.
Ökonomische Dimension
Sozialkaufhäuser der BAG IDA sind Unternehmungen der Sozialwirtschaft und verfolgen einen sozialen Zweck. Erzielte Erlöse werden diesem Zweck wieder zugeführt. Durch ihr unternehme-risches Handeln tragen die Sozialkaufhäuser vor Ort zur Wertschöpfung bei.
Sozialkaufhäuser der BAG IDA wollen Kaufhäuser für Alle sein. Sie werben bei Menschen um gutes Gebrauchtes und verkaufen es günstig, damit auch (aber nicht ausschließlich) Menschen aus einkommensschwachen Haushalten Zugang zu Waren haben, die sie sich sonst nicht leis-ten könnten. Sie sind auch ein Ort, an dem Sammler, Tüftler und Menschen, die einen Sinn für das Besondere haben, einkaufen können.
Diese Eckpunkte wurden vom "Netzwerk Sozialkaufhäuser" im Rahmen der Jahrestagung der BAG IDA am 18. April 2013 in Berlin verabschiedet.