"Hier will ich wieder arbeiten! Es ist so ruhig hier, und die Arbeit kann ich", sagt Ranyah Hammouda, die beim "Schichtwechsel" für einen Tag die Firma Bedifol kennenlernen konnte. Der Hersteller von Schutzfolien arbeitet schon länger mit dem Seewerk zusammen, wo Ranyah Hammouda als Mensch mit Behinderung ihre feste Arbeitsstelle hat. Bislang hat Bedifol Aufträge ans Seewerk vergeben. Nach dem "Schichtwechsel" werden auch Außenarbeitsplätze denkbar. "Das hat heute hat viel besser geklappt, als ich erwartet habe", so das Fazit von Logistikleiter Marco Weimer.
Neben Bedifol nahmen auch andere Betriebe am Aktionstag teil: die Hotels Riva und Ko’Ono, das Milchwerk Radolfzell, der Blu’s Getränkehandel, Edeka Sulge sowie die Firmen Keller electronics, Luxshield und HSM Maschinen. Deutschlandweit waren rund 240 Werkstätten, mehr als 1.500 Werkstattbeschäftigte und gut 1.400 Mitarbeitende aus Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes beim "Schichtwechsel" dabei.
Michael Menard arbeitet in Frickingen bei HSM Maschinen. Der Hersteller von Büro- und Umwelttechnik lässt im Seewerk Radolfzell Aktenvernichter montieren. Selbst für einen Tag in der Werkstatt mitzuarbeiten war für Menard eine neue Erfahrung: "Vor allem beeindruckt mich, dass hier der Mensch im Mittelpunkt und an erster Stelle steht, nicht das Produkt oder der Kontostand der Firma". Sein Tauschpartner aus dem Seewerk, Jo-Daniel Stabernack, freute sich, die Atmosphäre in der Montagehalle von HSM zu erleben und an neuen Maschinen arbeiten zu können. Zum Abschluss gab es für alle Beteiligten ein Essen und eine Urkunde.
"Wir sind begeistert von dem großen Interesse unserer Werkstattbeschäftigten und der Betrieben aus der Region", sagt Sandra Sorgatz vom Fachdienst Betriebliche Inklusion der Caritas Konstanz. Wichtig an so einem Tag seien die positiven persönlichen Erfahrungen. Im besten Fall kann es dann einen Schritt weitergehen: "Ist die Tür für das Thema Inklusion in den Betrieben erst einmal offen, findet sich meist eine passende Beschäftigung, die für beide Seiten ein Gewinn ist." Sorgatz und die Fachdienstleiterin Ute Jakob vermitteln Beschäftigte aus den Werkstätten in Schnuppertage, Praktika oder feste Außenarbeitsplätze. Neben den beruflichen Perspektiven geht es auch darum, über Kontakte im Arbeitsleben mehr Offenheit und Verständnis für die Bedürfnisse und Wünsche von Menschen mit Behinderungen zu wecken. Übrigens: Der nächste bundesweite "Schichtwechsel" findet am 10. Oktober 2024 statt.
Bildunterschrift: Perspektivwechsel, viele neue Eindrücke und eine Urkunde gab es für die Teilnehmenden am Schichtwechsel (Foto: Caritas Konstanz)
Pressestelle Caritas Konstanz
c/o Die Regionauten
Harald Kühl
Tel.: 07531 369 8943
presse@caritas-kn.de
www.caritas-konstanz.de