Seit 2008 helfen der Caritasverband Konstanz und die Energieagentur Regio Freiburg Haushalten mit geringem Einkommen, ihre Energiekosten zu reduzieren. Dieses Jubiläum nahm Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter vom Bundesumweltministerium zum Anlass, um die Arbeit der Stromspar-Teams näher kennenzulernen.
Um sich ein eigenes Bild vom Stromspar-Check zu machen, besuchte Rita Schwarzelühr-Sutter einen Konstanzer Haushalt. Für die Umweltstaatsekretärin ist "Klimaschutz auch eine sozialpolitische Aufgabe. Der Stromspar-Check zeigt beispielhaft, wie die Energiewende für alle funktionieren kann. Es ist ermutigend, sich vor Ort davon zu überzeugen, wie Strom-sparhelferinnen und -helfer mit praktischen Tipps Haushalte dabei unterstützen, Energie und Geld einzusparen. Das funktioniert in Konstanz - und in ganz Deutschland".
Bei der individuellen Beratung nehmen die Stromsparhelferinnen und -helfer sämtliche Strom- und Wasserverbräuche in den Wohnungen auf und analysieren das jeweilige Nutzerverhalten. Aus diesen Angaben berechnen sie dann mit Hilfe einer Datenbank die Einsparpotenziale und erstellen einen detaillierten Effizienzplan. Bei einem zweiten Besuch bauen sie dann die entsprechenden Energie- und Wassersparartikel ein und geben konkrete Tipps für weitere Einsparmöglichkeiten beim Heizen, Lüften, Kochen oder Waschen. "So können die Haushalte ihre jährlichen Energiekosten um durchschnittlich 70 Euro reduzieren", führte der Leiter des Konstanzer Stromspar-Checks, Christoph Krüßmann aus und ergänzte: "Der Austausch alter Kühlschränke oder Gefriertruhen gegen ein hocheffizientes A+++-Gerät spart noch einmal gut 150 Euro Stromkosten."
Spareffekt: 2,8 Millionen Euro
Der Stromspar-Check der Caritas Konstanz hat in den letzten zehn Jahren über 3.000 Haushalte mit geringem Einkommen beraten. Das beeindruckende Ergebnis: Die dadurch erzielten Einsparungen summieren sich auf rund 2,8 Millionen Euro. So wurden über 5.800 Sparduschköpfe und Perlatoren installiert und pro Haushalt im Schnitt 7,4 LEDs und Steckerleisten. Dazu wurde in jedem fünften Haushalt ein Hygrometer ausgegeben, der Luftfeuchtigkeit und Temperatur misst. Der Gesamtwert dieser Sparartikel beträgt fast 187.000 Euro.
Von niedrigeren Energierechnungen profitiert auch die öffentliche Hand
Als Träger der Kosten der Unterkunft bei Beziehern von Arbeitslosengeld II und Grundsicherung sparen Landkreis und Bund durch die Strompar-Checks je 330.000 Euro an Heiz- und Wasserkosten pro Jahr. Ein wichtiger Grund dafür, dass die Stadtwerke Konstanz, die Stadtwerke Radolfzell und die Thüga Singen den Stromspar-Check unterstützen ist der Klimaschutz. Sie fördern den Kühlgerätetausch mit 100 Euro zusätzlich zu dem 150-Euro-Gutschein, der vom Bundesumweltministerium kommt. Seit 2015 wurden so rund 157 Kühlgeräte gefördert. "Die günstigste Kilowattstunde ist die, die nicht verbraucht wird", unterstrich Christoph Krüßmann.
Hintergrund: Seit zehn Jahren gibt es den bundesweiten Stromspar-Check, in dem der Deutschen Caritasverband und der Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD) die Bekämpfung von Energiearmut und die Erreichung von Klima-schutzzielen miteinander verknüpft haben. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen der Nationalen Klima-schutzinitiative. Weitere Informationen unter www.caritas-kn.de sowie unter www.stromspar-check.de.
Kontakt für interessierte Haushalte: Tel 07531-1200/442, stromspar-check@caritas-kn.de