Viele Menschen mit Behinderung möchten ein selbstbestimmtes Leben in der eigenen Wohnung führen. Wohnraum im Bodenseeraum ist knapp und teuer und besonders das Wohnungsangebot für Menschen mit einer Behinderung sehr eingeschränkt. Darum verfolgen die Caritasverbände Konstanz und Singen mit der Stadt Radolfzell schon seit einigen Jahren die Idee eines inklusiven Wohnprojekts. Die Werner-Messmer-Stiftung konnte als privater Investor für den Bau gewonnen werden. Baubeginn ist im Juni 2014.
Der Caritasverband Konstanz wird das barrierefreie "Werner und Erika Messmer-Haus" anmieten. Hier finden Menschen mit und ohne Behinderung ab kommendem Jahr bezahlbare und attraktive Wohnungen. "Gemeindenahes Wohnen ist die Voraussetzung für soziale Teilhabe, sprich: für Beziehungen und Aktivitäten vor der Haustüre", erklärt Betina Bielang, verantwortliche Mitarbeiterin der Caritas für das betreute Wohnen von Menschen mit geistigen Behinderungen.
"Die Idee, dass Menschen mit Behinderungen mitten in Radolfzell selbständig leben können und von einem erfahrenen Wohlfahrtsverband begleitet werden, hat uns überzeugt", begründet Werner Messmer das Engagement der Stiftung. Geschäftsführer Karl Steidle fügt hinzu: "Wir freuen uns, den perfekten Standort für dieses Modellvorhaben gefunden zu haben".
Infoabend für Interessierte
Interessierte sind herzlich zu einem Informationsabend am Montag, 5. Mai um Uhrzeit 18 Uhr im Gemeindesaal der Christusgemeinde, Brühlstr. 5a, 78315 Radolfzell eingeladen. Matthias Ehret, Vorstand des Caritasverbandes Konstanz: "Wir möchten allen Radolfzellern zeigen, was hier spannendes passiert." Ehret und Bielang sind überzeugt, dass das Projekt auf eine große Nachfrage treffen wird.
18 Wohnungen, maßgeschneiderte Angebote
Im "Werner und Erika Messmer-Haus" sollen Menschen mit und ohne Behinderung einziehen.
Für Menschen mit Unterstützungsbedarf stehen ambulant betreutes Wohnen, eine Trainingswohngruppe sowie eine stationäre Wohngruppe zur Verfügung.
Acht Wohnungen werden auf dem freien Wohnungsmarkt angeboten. Interessente sollten dem besonderen Konzept und der Idee, mit Menschen mit Behinderung zusammenzuwohnen, offen gegenüber stehen.